Sammlung

Die Sammlung der KohleWelt beinhaltet Objekte, die als Zeugnisse der Entwicklung und Vielfalt der Geologie, Technik, Natur und menschlichen Kultur der sächsischen Steinkohlenbergbauregionen auf Dauer erhalten werden sollen. Die Sammlung ist die größte und umfangreichste zum sächsischen Steinkohlenbergbau und besitzt deshalb auch überregionale Bedeutung für Forschende und sonstige Interessierte, die zur Geschichte und Entwicklung des Montanwesens arbeiten. Die Sammlung ist in verschiedene Sammlungsbereiche gegliedert.

Sammlungsbereiche

Bergbautechnische Sammlung

Diese umfasst außerdem vor allem die vielen technischen Hilfsmittel, die im Bergbau benötigt wurden – sei es beim Erschließen einer Lagerstätte und aller damit verbundener Vorgänge über und unter Tage, zur Gewinnung, zum Transport, zur Aufbereitung, zur Verarbeitung oder zur Veredlung der Rohstoffe. Sie beinhaltet unter anderem Geräte und Maschinen zum Abbau und zur Förderung sowie Objekte zum Grubenbetrieb, zur Grubensicherheit, zur Arbeitssicherheit der Bergarbeiter oder zum Markscheidewesen. Da der Steinkohlenabbau in Sachsen schon vor Jahrzehnten beendet wurde, ist die bergbautechnische Sammlung mit etwa 2.500 Objekten weitestgehend abgeschlossen.

Sammlung bergbauliche Kultur- und Alltagsgeschichte

Dieser umfasst Exponate zu gesellschaftlich-kulturellen Aspekten des sächsischen Steinkohlenbergbaus und der Bergbaufolgeindustrien. Die Sammlung beinhaltet unter anderem Werke der Volks- und Laienkunst sowie Objekte der Traditionspflege, der Erinnerung und der Identifikation. Ebenso sind persönliche Gegenstände der Ausrüstung wie beispielsweise Kleidung und Trinkflaschen vertreten. Die Sammlung wird laufend erweitert.  

Reviergeschichtliche Sammlung

in diesem Bereich werden Sachzeugen der Geschichte des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers und seiner Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte aufbewahrt, da es kein Regional- oder Stadtmuseum oder anderes Museum gibt, das sich dieser Thematik umfassend widmet.  Die reviergeschichtliche Sammlung enthält Objekte, die den Wandel der Region dokumentieren, wie beispielsweise die Entwicklung von der agrarisch-hausindustriell geprägten Gegend zur Bergbauregion. Zudem beinhaltet sie Gegenstände, die die Geschichte der Orte des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers repräsentieren.  Da es in der Region weiterhin Entwicklungen gibt, die auf den Steinkohlenbergbau zurückzuführen sind, wird die reviergeschichtliche Sammlung auch künftig erweitert werden.

Schriftgut

Dieser Bestand enthält Akten, Urkunden, Dokumente, Karten, Pläne und Grubenrisse zum sächsischen Steinkohlenbergbau und dessen Folgeindustrie. Zudem beinhaltet sie auch Dokumente und Unterlagen ehemaliger Beschäftigter des Steinkohlenbergbaus, zum Teil auch ganze Nachlässe im Sinne einer Erwerbsbiografie. Vor allem hinsichtlich dieser persönlichen Zeitzeugnisse wird die Sammlung auch künftig erweitert werden.

Geologische Sammlung

Die geologische Sammlung umfasst neben der Steinkohle weitere geologische, mineralogische und paläontologische Deponate. Letztere zeugen mit teils hervorragenden fossilen Abdrücken von der Pflanzenwelt des Karbons vor 300 Millionen Jahren. Ein Teil der Sammlung war ursprünglich in geologischen Lehrsammlungen untergebracht. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Bestände der früheren Bergschule zu Zwickau. Diese stammen größtenteils aus dem 19. Jahrhundert und beinhalten Fund- sowie Belegstücke aus Grubenfeldteilen, die bereits vor Jahrzehnten ausgekohlt und geschlossen wurden. Die sächsischen Steinkohlenbergwerke sind verschlossen und die wissenschaftliche Erforschung der Lagerstätten kann als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Deswegen werden künftig nur selten Neuzugänge, beispielsweise im Zuge der Bergbaunachsorge, in die geologische Sammlung kommen.

Fotothek

Diese umfasst sowohl einzelne Fotografien als auch Fotoalben und Negative. In letzter Zeit wurde die Sammlung um einige digitale Aufnahmen erweitert. Die Objekte kamen entweder einzeln, zusammen mit weiteren Exponaten oder auch als Konvolute in den Besitz des Museums. Die Aufnahmen dokumentieren die Geschichte des sächsischen Steinkohlenbergbaus, die einzelnen Abbaugebiete und die Bergbaunachsorge.

Bestand (Volks)Kunst und Kunsthandwerk mit Bergbaubezug

Die volkskünstlerische Tätigkeit ist im Erzgebirge eng mit dem Bergbau verbunden. So entstanden die Werke oft nach Feierabend der Bergleute und es bildeten sich entsprechende Vereine. In der DDR gab es Mal- und Zeichenzirkel. Der Steinkohlenbergbau bildet zudem eine Motivik für unterschiedliche Kunstschaffende in verschiedenen Epochen.

Die Sammlung des Bergbaumuseums beinhaltet eine große Spannbreite an Werken: Sie reichen von der kleinen Schnitzplastik bis zu einem bergmännischen Weihnachtsberg des Planitzer Schnitzvereins, von Tonarbeiten bis zu Gemälden. Die (Hobby)Künstlerinnen und Künstler selbst gehörten dem Arbeiter- und Beamtenstand ebenso an, wie es sich um bekannte Vertreter verschiedener Kunstgattungen handelt.  

Umprofilierung, Nachfolgeindustrie und Bergbaunachsorge

Dieser ist erst vor kurzem entstanden und befindet sich noch im Aufbau. Auch heute − mehrere Jahrzehnte nach dem Ende des sächsischen Steinkohlenbergbaus − kann es noch zu Nachwirkungen, wie beispielsweise Senkungen, kommen. Deswegen müssen die ehemaligen Bergwerke und insbesondere ihre Flutung ständig überwacht werden. Die Bergbaufolgen bringen auch Nutzungsmöglichkeiten mit sich: So lässt sich beispielsweise das ansteigende Grubenwasser im Lugau-Oelsnitzer Revier aufgrund seines Salzgehaltes für Zwecke der Gesundheitsförderung einsetzen. Diese und weitere Aspekte der Bergbaunachsorge sollen in dem neuen Sammlungsbereich dokumentiert werden.

Dieser entstand erst vor wenigen Jahren und ist deshalb noch im Aufbau. Die Sammlung soll künftig unter anderem mit Exponaten, die die Produktpalette der Nachfolgebetriebe widerspiegeln, aber auch Erwerbsbiographien, in denen der Wandel deutlich wird, kontinuierlich erweitert werden. Vielleicht haben auch Sie noch Dinge im Haushalt, die für das Museum interessant sein könnten? Das Museum freut sich über Angebote von Objekten, die zum Beispiel zu diesen Sammlungsbereich passen.

Verwendung und Veredelung der Steinkohle

Der Sammlungsbereich folgt dem Sachverhalt der vielfältigen Nutzung der Steinkohle und der aus diversen Be- und Verarbeitungsprozessen gewonnenen (Abfall-)Stoffe. Was passierte mit der Steinkohle, wenn sie die einzelnen Werke verließ – wie wurde diese vertrieben, wohin gelangte sie, wer waren die Abnehmer und wie wurde sie verwendet bzw. welche weiteren Produkte entstanden aus ihrer Weiterverarbeitung? – Diese Fragestellungen sind die Ausgangspunkte für den Sammlungsschwerpunkt.

Personenarchiv

Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bildet das Personenarchiv. Hier werden sämtliche Personen und deren Biografien samt zugehöriger Zeugnisse unterschiedlicher Art und Materialität zusammengefasst, welche in direkter oder indirekter Beziehung zum Steinkohlenbergbau in Sachsen stehen. Mittels Sachzeugnissen, Abbildungen, persönlichen Dokumenten oder sachbezogener Interviews (in schriftlicher Form oder durch Audio- und Videoaufnahmen), die in die Sammlung des Bergbaumuseums Eingang fanden und finden, werden diese Biografien untersetzt.